Rossano Rossi zu beschreiben ist fast das Erstellen eines Selbstbildnisses der Figur Tex Willer, einem einsamen, manchmal in sich gekehrten Ranger, der sich selbst schützt durch eine scheinbare Schüchternheit. Einige wichtige Charakterzüge in der Vorstellung von Tex und Besonderheiten in der Vorstellung seines Comiczeichners charakterisieren eine starke und schnittige Persönlichkeit mit breiten Schultern und einer rechteckigen Physiognomik, jedoch besitzt sie auch nette Charaktereigenschaften und ist in ihrer Seele entschlossen, aber gleichzeitig attraktiv.
Rossi, sicherlich beeinflusst durch seinen Lehrer Fabio Civitelli und von Giovanni Ticci, ist in der Darstellung seiner unversöhnlichen Partner immer auf der andauernden Suche nach einer so spontanen und ausdrucksstarken Rezitation wie möglich und schafft es so, unendliche strategische Ausschnitte herauszuarbeiten und vorzulegen. In den weichen und sanften Charaktereigenschaften ist Licht und Schatten gut vertreten, gekonnt angewandt im Wechsel der Ebenen und der Tiefe. Es handelt sich um ein Helldunkel, das hauptsächlich hinter der Figur verwendet wird mit der präzisen Absicht, die ganze Dramatik der Szene hervorzuheben. Viele der Figuren erscheinen als Silhouetten, eine Methode, die der Comiczeichner verwendet, um die Szene herauszuheben, vor allen wenn die Szene in der Nacht spielt oder es chaotische Szenewechsel gibt.
Eine Technik, die, auch wenn sie manchmal behäbig wirkt, wie er selbst zugibt, mit Einsatzbereitschaft und beruflicher Seriosität betrieben wird. Diese nimmt ihn notwendigerweise in die permanente Pflicht, sich stilistisch weiterzubilden. Bemerkenswert in der Verwirklichung der Figuren ist das gewissenhafte Studium der Details sowohl bei der Kleidung der jeweiligen Zeit als auch beim Zubehör und bei der Darstellung der Figuren selbst. Ein Beispiel dafür ist die moderne Frisur von Rhonda Carpenter in „Sangue in Paradiso“.
Die Ausstellung wird beendet durch einige Bilder aus den Erzählungen von Nick Raider, Jonathan Steele und Zona X, in Letzteren hat Rossi der Fantasie und der Kreativität, ebenso wie der instinktiven Referenz an Fantasyinhalte großen Raum überlassen, dieses erlaubte ihm eine sehr große Freiheit beim Erschaffen von unwirklichen und fantastischen Welten, einem Alternativuniversum, in dem die Magie gleichzeitig besteht mit einem Mix der Kulturen und uns fremder Architektur. Filme wie Mad Max, Blade Rummer oder Guerre Stellari haben ihn zweifellos beeinflusst.
Zauberhafte und mysteriöse Welten, erdacht und verwirklicht mit dekorativen und raffinierten Charaktereigenschaften, in der die Schönheit der vor allem weiblichen Figuren voller ungewöhnlicher Sensibilität hervorsticht, machen aus Rossano Rossi einen Zeichner, der von einer Generation unterschiedlichster Liebhaber der Comicgeschichten geschätzt wird.
Rossano Rossi (1964). Comiczeichner aus Arezzo, entdeckt fast sofort, nachdem er für kurze Zeit Kurse in der Kunst des Uhrenmachens besucht hat, seine wirkliche Passion: die Comicgeschichten. So beginnt er Mitte der Achtziger Jahre als kaum Zwanzigjähriger, für Zeitschriften wie L’Intrepido, Splatter, Blitz und Ramba zu zeichnen. Seine Karriere erhält eine neue Wendung, als er Anfang der Neunziger Jahre vom Verleger Sergio Bonelli als Zeichner in der Riege der Zeichner von Mister No engagiert wird. Im Jahr 1994 wird er vom Drehbuchautor Federico Memola kontaktiert, der ihn in Zone X der neuen Serie „La stirpe di Elan“ haben möchte. Durch die Darstellung von fantastischen und surrealen Szenen gelingt es ihm, einige der schönsten Zeichnungen der schwierigen und raffinierten Eigenschaften zu verwirklichen. Danach arbeitet er an einigen Geschichten: Jonathan Steele und Nick Raider, und nach dem Beenden dieser Serie wendet er sich dem Zeichnen der Alben von Tex zu, außerdem beginnt er mittels des „Almanacco del West“ (2005) die Zusammenarbeit mit dem unangefochtenen Begründer aus Arezzo Fabio Civitelli. Mit der Nummer 567 kommt seine erste regelmäßig erscheinende Erzählung heraus (2008), mit dem Skript von Claudio Nizzi mit dem Titel „Dieci anni dopo“ und „Sangue in Paradiso“, einer Meisterleistung seiner langen und intensiven Arbeit. Im Jahr 2011 erscheint die zweite Erzählung, „Attacco alla diligenza“ und „Alto tradimento“.
Aktuell arbeitet er an einer neuen Folge in zwei Alben über Texte von Tito Faraci mit dem Arbeitstitel „Nodo scorsoio“.
©Barbara Rossi
appuntidarte.blogspot.com
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